Neuigkeiten aus dem Arbeitsgebiet
Projekte
Production and Distribution of Sue ware at the Southern border - Complementary Research in Archaeology and Natural Sciences, JSPS (Japan Society for the Promotion of Science) A-15H01902
Projektleiterin: Prof. Dr. Naoko Nakamura (Universität Kagoshima, Japan)
Teilprojekt Geologie 1
Geologische Geländeaufnahme in der Umgebung einer archäologischen Ausgrabung von Brennöfen am Nakadake Sanroku (Minamisatsuma City, Japan) - unter besonderer Berücksichtigung möglicher Rohstoffvorkommen für die Keramikherstellung des 9. bis 10. Jahrhunderts.
Teilprojekt Geologie 2
Mineralogische und geochemische Charakterisierung von Tonen der Region am Nakadake Sanroku (Minamisatsuma City, Japan) und ihr Potential als Rohstoffe für die Herstellung von Keramik und den Bau von Brennöfen.
Bearbeiter der Teilprojekte: Dr. Sven Oliver Franz, B.Sc. Timo Steup
Im Teilprojekt Geologie 1 soll eine geologische Geländeaufnahme in einem etwa 4 km2 großen Arbeitsgebiet um eine archäologische Ausgrabung in Minami-Satsuma (Präfektur Kagoshima, Japan) durchgeführt werden. Bei der archäologischen Ausgrabung (Forschungsprojekt: "Production and Distribution at Japan's Southernmost Sue Kiln Site Cluster") geht es um die Freilegung von Brennöfen des 9./10. Jahrhunderts n. Chr. (Arbeitsgruppe von Prof. Nakamura, Universität Kagoshima und Dr. Shinoto, Universität Heidelberg). Dabei wurde eine für diese Zeit typische dunkel gebrannte Keramik („Sue ware“) hergestellt. Die Archäologen interessiert nun, ob der Rohstoff für die Keramik aber auch die Materialen für den Ofenbau aus der direkten Umgebung der Öfen stammen. Die Beantwortung dieser Frage kann nur eine detaillierte geologische Kartierung gewährleisten.
Im Vordergrund steht dabei das Auffinden von geeignetem Material für das Brennen der Keramik und dem Bau des Brennofens. Hierfür sind siltige und sandige Tone sehr gut geeignet. Reine Tone müssen mit Sanden gemagert werden, um verwendet werden zu können. Daher ist das Auffinden von Sanden auch von Interesse. Im Rahmen dieser Kartierung wird dann eine geologische Karte erstellt, die neben der geologischen Information die Fundpunkte potentiellen Rohmaterials enthalten. An diesen Fundpunkten sollen dann Proben genommen und in Teilprojekt Geologie 2 bearbeitet werden.
Das Thema des Teilprojektes Geologie 2 ist es, die Proben mineralogisch und geochemisch zu untersuchen. Hierzu werden für die Mineralogie die Röntgendiffraktometrie eingesetzt. Die geochemische Charakterisierung findet anhand eines Röntgenfluorezenz-spektrometers (Haupt- und Spurenelemente), eines CNS-Analysators und eines Muffelofens (Glühverlust) statt. Z.T. müssen die Korngrößen des Probenmaterials mit Siebmaschinen und einem Laser Partikelmessgerät überprüft werden. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden mit mineralogischen und geochemischen Messungen an den bei der Ausgrabung gefundenen Keramikscherben und Ofenwandbruchstücken, die im Rahmen eines anderen Projektes (Prof. Dr. Raith & Dr. Euler, Steinmann-Institut, Universität Bonn) bearbeitet werden, verglichen.
- Blick auf den Vulkan Sakurajima vom Universitätsgelände in Kagoshima.
- Blick vom Berg Nakadake nach Westen mit der Sicht auf das Meer, die quartäre Fläche mit dem Fluss Manosegawa und im Hintergrund Bergketten mit kretazischen Sandsteinen und tertiären Vulkanen.
- Beginn der Einführungsexkursion mit Prof. Oki von der Universität Kagoshima.
- Der kretazische Sandstein ist im im Hangenden des Steinbruches stark verwittert und zeigt sehr gut die einzelnen Übergänge der Verwitterung von grauen frischen Sandsteinen zu braunroten Sandsteinen bis hin zu gelben sandigen Tonen.
- Sichtbare Sattelstruktur im kretazischen Sandstein. Oberhalb ist die Verwitterungszone durch die gelbe Färbung erkennbar (Steinbruch bei Kinpocho Niiyama).
- Prof. Oki erläutert die Ablagerungen eines pyroklastischen Stroms (Ata Pyroclastic flow, ca. 110.000 Jahre alt) östlich von Kinpocho Hanaze gelegen.
- Handstück des Ata pyroclastic flow (Fundort: östlich von Kinpocho Hanaze gelegen. Die Tuffe dieses pyroklastischen Stroms sind im Wesentlichen durch die dunklere Farbe und die ausgelängten rotbraunen Bimse von jüngeren vulkanischen Ablagerungen unterscheidbar. Der Ata pyroklastische Strom wurde zudem verschweißt und kompaktiert.
- Freilegung der Ausgrabungsfläche eines Brennofens am Nakadake Sanroku durch Archäologen der Universitäten Kagoshima und Heidelberg im Februar 2017.
- Der Ito pyroclastic flow besteht aus grauen Aschen und unterschiedlich großen, hellen Bimsen (Ort: Iwaya Park, Minamikyushu).
- Der untere Teil der vulkanischen Ablagerungen (Ito pyroclastic flow) kann verschweißt und somit härter ausgebildet sein als der oberer Teil (Ort: Iwaya Park, Minamikyushu).
- Mächtige pyroklastische Ablagerungen im Iwaya Park in Minamikyushu (Shirasu oder Ito pyroclastic flow, ca. 21.000 - 22.000 Jahre alt).
- Verwitterte kretazische Sandsteine mit einer Störung und hydrothermalen Veränderungen im großen Steinbruch bei Kinpocho Niiyama.
- Großer, nicht mehr aktiver Steinbruch unterhalb des Berges Nakadake mit kretazischen Sandsteinen (Shimanto Supergroup, Kawanabe Group, Chiran Formation) bei Kinpocho Niiyama.